guinea-bissauischer Politiker; Staatspräsident 1980-1999 und 2005-2009; ermordet durch Militärs
* 27. April 1939 Bissau/Guinea
† 2. März 2009 Bissau (Mord)
Herkunft
João Bernardo ("Nino") Vieira, kath., wurde 1939 in der damals noch portugiesischen Provinz Guinea geboren.
Ausbildung
Nach dem Schulbesuch lernte er das Elektrikerhandwerk und war einige Zeit in seinem Beruf tätig. Wie es hieß, erhielt V. seinen politisch-militärischen "Schliff" als Brigadegeneral in China, Moskau, Havanna und Ost-Berlin.
Wirken
Bereits 1960 schloss sich V. der Unabhängigkeitsbewegung von Amilcar Cabral an, der 1956 die PAIGC (Partido Africano da Independencia de Guiné-Bissau e Cabo Verde) gegründet hatte. Nach der blutigen Niederwerfung eines Hafenarbeiterstreiks eröffnete die PAIGC 1959 den bewaffneten Kampf gegen die Kolonialherrschaft der Portugiesen mit dem Ziel, eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen.
1961-1964 war V. politisch-militärischer Chef der Verwaltungsregion Catio im Süden des Landes. Ab 1965 war er Kommandeur der Südfront und Vizepräsident des "Kriegsrates". 1973 wurde er zum Parlamentspräsidenten gewählt. Nach der Ermordung Cabrals am 20. Jan. 1973 mehrten sich die vorher relativ bescheidenen Erfolge der PAIGC. Am 24. Sept. 1973 wurde die Republik Guinea-Bissau proklamiert und von zahlreichen Ländern anerkannt, obwohl der Kampf nicht beendet und die militärische Präsenz Portugals nicht ernsthaft gefährdet ...